Am 01. Juli 2020 ging es los. Wie üblich, hatte ich alle notwendigen Straßenkarten mit (nach wie vor fahre ich nicht mit digitaler Unterstützung) und bereits nach wenigen Stunden befand ich mich schon wieder mitten im „Radreise Flow“.
Vorerst führte die Route über Garmisch durch das südwestliche Bayern bis zum Nordufer des Bodensee. Mein Glück ab der ersten Pedalumdrehung: Das Wetter war prächtig. Feine Temperaturen und fast windstill. Am Bodensee eingetroffen, fühlte ich entlang des gesamten Nordufers seit langem wieder einmal „Urlaubs- und Badefeeling“.
Die kleinen, urigen Orte im südlichen Schwarzwald punkteten mit ihrem eigenen, ganz persönlichen Stil, den freundlichen Bewohnern, aber „leider“ auch mit vielen „Bergauf- und Bergabstrecken“. In Freiburg im Breisgau waren dann 2 Erholungs- und Kulinarik Tage angesagt.
Nach dem Überqueren des Rhein radelte ich erstmals in Frankreich – ein Land, in dem ich noch nie gewesen bin. Die besondere Begrüßung gleich nach der Grenze: Mein „Freund“ der Wind meldete sich und umarmte mich stürmisch. Er blieb dann die nächsten 2 Tage immer an meiner Seite, auch während der Bergfahrten in den französischen Vosgesen. Für mich landschaftlich etwas vom Schönsten: Die vielen Hänge mit Weinanbau.
Die klassisch französischen Städte Nancy und Verdun punkteten mit prachtvollen Bauwerken, Kultur und Geschichte. Das Radeln entlang der Flüsse, Hügeln und durch das Hinterland der Champagne ist nicht einfach. Man macht ständig Höhenmeter.
Im letzten Teil, durch die Ile-de-France, war der Ballungsraum von Paris immer mehr spürbar. Der Verkehr nahm zu, das gemütliche Radfahren durch die Weinberge hingegen wurde immer weniger. Wie auf allen meinen bisherigen Radreisen, war das „Hineinfahren“ in eine Millionenstadt anstrengend und nervenaufreibend.
Und Paris?
2 Tage in der Stadt der Liebe, da kannst Du Dir nur ganz wenig anschauen. Ich habe sie aber trotzdem gemacht: Die Fotos bei den klassischen „Touristen Highlights“. Und das Gefühl war nicht schlecht. Immerhin hatte ich diese mit eigener Muskelkraft erreicht.
Vieles in Paris ist ähnlich wie in New York. Ein wenig hektisch, laut und überfüllt. Aber dafür gibt es ausreichend Radwege, die von den anderen Verkehrsteilnehmern sehr respektiert werden. Essen und Kultur sind top, aber auch die Preise. Und von ganz großem Vorteil wäre es, ein wenig französisch zu sprechen. Ich konnte das leider nicht und bin hin und wieder ganz schön „dämlich“ dagestanden.
Retour nach Hause
Von Paris bis nach Stuttgart habe ich mich der Bahn bedient. Ab Stuttgart wollte ich nochmals einige Tage gemütlich bis nach Hause radeln. Nachdem mir das Wetter auf der Hinfahrt gut gesinnt gewesen ist, erwischte ich nun 3 volle Regentage. Am 18.07.2020 war ich wieder zu Hause.
- Planung: gemeinsam mit comdesign.net
- Fahrrad: ROSE BIKES (Back Road)
- Satteltaschen: Ortlieb (Backroller und Frontroller aus der Serie „Free“ / PVC frei)
- Bekleidung: Löffler (Hochwertige Radbekleidung aus nachhaltiger Herstellung in Österreich)